Gemeinden
Klimaschutz & Gemeinden
Durch das integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises Landsberg am Lech versucht die Kreisverwaltung die 31 Gemeinden im Bereich Klimaschutz zu verbinden.
Besonderes die Vernetzung der Kommunen in einem Landkreis ist in vielen Themen entscheidend: Auch der Bereich Klimaschutz kann durch die Vernetzung der Gemeinden in seiner Projektarbeit unterstützt werden.
Durch das Klimaschutzkonzept wird nochmals hervorgehoben, dass die Aktivitäten der Kreisverwaltung und die zahlreichen Maßnahmen in den Gemeinden unterschiedlich sind, weswegen ein reglemäßiger Austausch innerhalb des Landkreises umso wichtiger für zukünftige Entwicklungen ist.
Wussten Sie, dass...
... die Stadt Landsberg am Lech ein Projektpartner des Landkreises in dem EU-geförderten Waldumbauprojekt "Future Forest" ist?
... der Bürgerwindpark der Gemeinde Fuchstal, der seit 2016 vier Windenergieanlagen betreibt, durch ortsansässige Bürger realisiert wurde?
... der Markt Kaufering ein eigenständiges Klimaschutzkonzept mit entsprechenden Maßnahmen entwickelt hat?
... nur durch aktive Teilnahme der Gemeinden in klimaschutzrelevanten Themen und Bereichen regionaler Klimaschutz im Landkreis Landsberg am Lech möglich ist?
... lediglich 2 der insgesamt 31 Kommunen des Landkreises einen hauptamtlichen Klimaschutzmanager als Kümmerer für Energie und Klimafragen beschäftigen und ein Fachstelle für Klimafragen eingerichtet haben? Diese sind die Stadt Landsberg am Lech und die Gemeinde Windach
... seit 2022 ein landkreisweites Netzwerk von ehren- und hauptamtliche Klima- und Energiebeauftragten der Gemeinden gibt dem fast alle Gemeinden des Landkreises angehören?
... ein neues Kompetenzzentrum für Klimaschutz in der Region für die Landkreise LL-FFB-STA geründet wurde? Zur Webeite der Klimaagentur KLIMA3
Haben Sie Fragen? Bitte kontaktieren Sie das Klimaschutzmanagement-Team des Landkreises!
BestPractice Initiativen im Landkreis
Gemeinde Windach - Kommunale Wärmeplanung in Windach
„Was passiert mit unseren Heizungen“
Der Energie- und Klimamanager der Gemeinde Windach Dr. Daniel Gehr, nimmt Stellung
Die Gemeinde Windach geht mit großen Schritten voran in Sachen Klimaschutz. Seit diesem Jahr lenkt die Klimaschutzarbeit in der Gemeinde Dr. Daniel Gehr als Klimaschutzmanger. Damit hat neben dem Landkreis Landsberg am Lech, der Stadt Landsberg am Lech nun auch Windach einen haptamtlichen Kümmerer für die Themen Energie und Klimaschutz. Das Klimaschutzmanagement des Landkreises freut sich auf die künftige Zusammenarbeit und begrüßt diese tolle Entwicklung in der Gemeinde Windach. Damit trägt die Gemeinde erfolgreich zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises zu dem alle 31 Gemeinden des Landkreises sich verpflichtet haben, entscheidend bei. Wir hoffen, dass das Windacher Beispiel auch bei anderen Gemeinden im Landkreis Schule machen wird.
Zu den Aufgaben des Klimschutzmagers gehört auch die Energieversorgung und die künftige Wärmeplanung in der Gemeinde. Aufgrund der hohen Verursicherung in Verbindung mit dem geplanten Gebäudeenergiegesetz, hat Dr. Gehr in der Gemendezeitung eine Stellungnahme veröffentlicht. Den informative und lesenswerten Text finden Sie hier
Mehr zur Klimaschutzarbeit in der Gemeinde Windach finden Sie auf folgender Webseite: https://windach.de/umwelt-und-klimaschutz/
Dießen am Ammersee - Plastiktütenfreies Dießen
„Wir sind dabei - plastiktütenfrei“
dieses Gütesiegel wird zukünftig das Stadtbild von Dießen am Ammersee schmücken.
Dießener Gewerbetreibende haben sich im Gewerbeverband dafür ausgesprochen, zukünftig auf den Einsatz von Plastiktüten zu verzichten. In den kommenden Monaten werden immer mehr Läden das eigens hierfür entwickelte Gütesiegel sichtbar an ihrem Geschäft anbringen. Geschäfte die das Plastiktütenfrei-Siegel tragen, werden keine Plastiktüten mehr ausgeben. Die Kunden werden somit animiert, wiederverwendbare Taschen zum Einkauf mitzubringen. Wer keine Tasche dabei hat, kann in den Geschäften eine Baumwolltasche mit dem Gütesiegel erwerben. Alternativ können sich Bürger zukünftig an der geplanten Taschenstation am Rathaus eine Stoff-Tasche ausleihen und später wieder zurückbringen.
Info Plastiktütenfreies Dießen Info Plastikfasten Dießen 10 TIPPS zum Plastiksparen
Stadt Landsberg am Lech - Schülerdemonstration FridayForFuture
Das Klimaschutzmanagement des Landkreises begrüßt und unterstützt das Engagement Schülerinnen und Schüler und ihre Demonstrationen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Stadt Landsberg am Lech - Förderprogramm von Lastenfahrrädern bzw. Lastenanhängern
Der Stadtrat der Stadt Landsberg am Lech hat ein Förderprogramm von Lastenfahrrädern bzw. Lastenanhängern auf den Weg gebracht, um Anreize zu setzen, von motorbetriebenen auf umweltfreundlichere Fahrzeuge umzusteigen.Der Zuschuss der Stadt Landsberg am Lech für ein Lastenfahrrad oder einen Lastenanhänger beträgt 25 Prozent der Anschaffungskosten. Der Zuschuss ist beschränkt auf einen Höchstbetrag von maximal
• 500 € bei Lastenfahrrädern
• 800 € bei Lastenfahrrädern mit batterieelektrischer Tretunterstützung bis 25 km/h
• 250 € bei Lastenanhängern
Mehr Informationen zum Förderprogramm und zur Antragstellung finden Sie hier
Egling - Freiflächen-Photovoltaikanlage
Mittlerweile ist die Anlage mit 726 kWp bereits seit Ende Mai am Stromnetz und produziert vor Ort in Egling umweltfreundlichen Strom. Seitdem wurden ca. 490.000 kWh Strom (von Ende Mai bis Anfang Oktober) produziert. Mit einem Elektroauto könnte man mit dieser Strommenge rund 85 mal um die Welt fahren. Mit 490.000 kWh können auch rund 150 Haushalte ein ganzes Jahr versorgt werden.
Die Freifläche kann weiterhin gut gemäht werden. Zudem wurde heimisches Saatgut ausgebracht, um unter den Modulen eine Blumen- und Bienenwiese zu schaffen. Diese Faktoren sorgen schließlich dafür, dass die Deponie-Fläche nicht nur energetisch genutzt, sondern auch noch ökologisch aufgewertet wird.
Nachdem jetzt alle Restarbeiten erledigt sind, wurde im Oktober 2018 die gesamte Anlage feierlich übergeben.
Die Gemeinde Egling ist alleiniger Eigentümer der Photovoltaik Anlage und schafft es somit, die sonst brachliegende Fläche der ehemaligen Deponie sinnvoll und im Sinne der Energiewende zu nutzen. Gleichzeitig werden damit Gewinne erwirtschaftet, die allen Bürgern zugute kommen. So wird in Egling ein Paradebeispiel der kommunalen Energiewende gezeigt.
Energiezukunft Fuchstal
Im Gemeindegebiet Fuchstal wird eine Biogasanlage betrieben. Aus dieser wird in ein gemeindeeigenes Fernwärmenetz zur Versorgung einzelner Objekte in den ca. 1,5 km entfernten Ortsteilen Leeder und Asch Wärme eingespeist.
Im Bereich der Fernwärme werden derzeit etwa 60 Haushalte und 8 kommunale Liegenschaften mit Fernwärme aus dem Biogas-BHKW versorgt. Darunter sind der Kindergarten mit sieben Gruppen, die Mittelschule mit 15 Klassen, zwei Sporthallen, ein Cafe, zwei Gaststätten, zwei Handwerksbetriebe und eine Seniorentagesstätte. Der jährliche Wärmebedarf im Netz liegt bei bis zu 2.550 MWh pro Jahr und einer maximalen Leistung von rd. 980 kW.
Reichling - Vernässung des Gimmenhauser Filzes
Torfabbau und Entwässerung haben den Wasserhaushalt nachhaltig gestört. Teile des Moores sind trockengefallen. Im Zuge der Kanalisierung planten Dipl. Ing. Armin Wolff und die Gemeinde Reichling, das Filz zu vernässen und ein Moorwachstum zu initiieren; dabei soll gering belastetes Oberflächenwasser von Dächern und Straßen nach Passage durch ein Absatzbecken und einen Vorklärteich verwendet werden. Mehrere Experten, aber auch die Untere Naturschutzbehörde und das Wasserwirtschaftsamt hielten diese Wiedervernässung, das typische Moorwachstum, für erstrebenswert, weil Lebensraum für unzählige Lebewesen und Pflanzen erhalten wird.
Durch die Einleitung des Wassers in das Moor erfolgt ein gepufferter, langsamer Ablauf in den Vorfluter Windach. Dadurch werden Abflussspitzen vermieden und zusätzlich ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet.
Ein intakter Moorkörper ist in der Lage C02 zu speichern, ein Beitrag zum Klimaschutz.
Dank guter Kooperation mit Experten und Ämtern hat Reichling ein für die nächsten Jahrzehnte richtungsweisendes Projekt verwirklicht.
Markt Kaufering - E-Flotte
Die Marktgemeinde Kaufering setzt in Relation zur Ihrer Größe Maßstäbe im Bereich Elektromobilität.
Durch die Anschaffung von 5 Elektroautos und 2 E-Bikes konnte der Kraftstoffverbrauch um über 50 % reduziert werden.
Zudem stammt der dafür erforderliche Strom aus gemeindeeigenen PV-Anlagen.
Kaufering, Igling, Obermeitingen & Scheuring - Interregionales Alpenraum-Schutzprojekt "Links4Soils"
Die Gemeinden Kaufering, Fuchstal, Igling, Obermeitingen und Scheuring beteiligen sich an dem interregionalen Alpenraum-Schutzprojekt „Links4Soils“.
Grundlagen:
- Gemeinde Scheuring: 2000 Einwohner
- 2150 ha Gemeindefläche, davon 790 ha Wald, entspricht 37 % der Gesamtfläche
- 130 ha Eigenbesitz der Gemeinde, davon 90ha Auwald entlang des Lech
Klimawandel im Landkreis Landsberg:
1950 | 2018 | 2050 | |
Landsberg am Lech | 7 °C | 9,9 °C → +2,5 °C | 11 °C → +4 °C |
Weltweit | +1,1°C | +1,5°C |
Ausstoß von Treibhausgasen im Landkreis Landsberg:
- 2013= 11.9To/J/E= 1,37 Mill ToCO²=250Mill.€ Folgekosten
- 1-1,5To/E/J= 150tsd To Aufnahmevermögen der Natur im Landkreis Landsberg
Notwendiges Anpassungskonzept:
- Boden und Auwald in zukunftsfähige Dauerbewirtschaftung umstellen
Ziel:
a) mehr und besserer Boden bringt höheren Zuwachs und hohe Ökosystemleistungen ( Verdoppelung der Leistung zur Fichte)
b) niedrige Wildbestände notwendig, um auf ganzer Fläche lebendige Böden zu bekommen
c) lebendige Böden haben gesunde Humusformen mit hoher Regenwurmpopulation und viele, tiefgreifende Feinwurzeln zur Folge
d) Wasser in der Vegetation als begrenzender Faktor. Dauerwald liefert höheren Wasserspeicher, mehr Sickerwasser und höhere Verdunstung im SommerErgebnisse 2018:
a) Fichte kann auf gutem Boden bei Heiß-Trockenphasen nicht mehr wachsen
b) bei flachgründigem Boden ist auch beim Edellaubholz der Zuwachs begrenzt
c) bei tiefgründigem Boden wird auf Hochleistung auch bei Heiß-trockenphasen produziert
d) über 50% des Biomassezuwachses wandert in den BodenspeicherMaßnahmen, um die Ziele Agenda 2030+Klimaschutz bis 2050 zu erreichen:
a) Umsetzung des Konzeptes auf großer Fläche, um die CO² Aufnahme der Natur zu verdoppeln
b) Absatz für anfallendes Pflegeholz, um im Wärmebereich+Mobilität auf ein tragbares Niveau zu kommen (90% der Wärme=46% der Energie ist fossil)
c) Bewertung der Ökosystemleistungen bei Planungen und Berechnungen
d) Geld für die CO²-Bindung, sauberes und mehr Trinkwasser und natürlichen Hochwasserschutz
e) weitere Praxisforschung, um eine einfache und praktikable Anpassungsstrategie für lokale und regionale Regionen aufstellen zu können.Projektleiter: L.Pertl, Bürgermeister Menhard, Gemeinde Scheuring
Vilgertshofen - Fernwärmenetz
Seit dem Jahr 2010 verfügt die Gemeinde Vilgertshofen über ein Fernwärmenetz, mit dem Abwärme von einer Biogasanlage in das Gemeindezentrum, einen Kindergarten und 17 Privathaushalte geliefert wird. Pro Jahr werden hier rund 800.000 KWh regenerative Energie abgegeben und entsprechende Mengen fossiler Brennstoffe eingespart.
Die Biogasanlage der privaten Bioenergie Vilgertshofen GmbH & Co. KG wurde 2008 in Betrieb genommen. Aus Maissilage, Grassilage und Kuhmist werden 750 Kilowatt Strom erzeugt und ins Netz eingespeist – eine Strommenge, mit der alle Haushalte in der Gemeinde versorgt werden könnten. Die Gärstoffe kommen zu 80 Prozent von Landwirten aus einem Umkreis von fünf Kilometern.
Um auch die Abwärme aus der Stromerzeugung zu nutzen, wurde zunächst eine Fernwärmeleitung ins Kreisseniorenheim Vilgertshofen gelegt. Das 70-80 Grad heiße Kühlwasser der Biogasanlage erhitzt über einen Wärmetauscher das gesamte Heiz- und Brauchwasser des Seniorenheims mit seinen über 80 Bewohnern. Jedes Jahr werden allein hier 700-800.000 KWh Heizenergie geliefert.
2010 folgte der Aufbau des gemeindlichen Fernwärmenetzes: Mit einer weiteren, 1,5 Kilometer langen Leitung wurde das gesamte Gemeindezentrum zwischen Pflugdorf und Stadl angeschlossen. Über den Wärmetauscher im Rathaus erhalten das Bürgerhaus Pflugdorf-Stadl, das Feuerwehrhaus Pflugdorf-Stadl, eine Bankfiliale, ein privates Büro und zwei Wohnungen ausreichend Heizenergie.
Drei Jahre später erfuhr das gemeindliche Netz noch eine deutliche Erweiterung. Über einen Abzweig von der Leitung ins Gemeindezentrum wurden der Kindergarten und 13 (mittlerweile 15) Privathaushalte im Ortsteil Stadl an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Die Baukosten des gemeindlichen Fernwärmenetzes von ca. 620.000 Euro wurden durch Bundeszuschüsse in Höhe von 160.000 Euro unterstützt. Mit der Einsparung von ca. 80.000 Litern Heizöl im Jahr leisten die Gemeinde, die Bioenergie Vilgertshofen GbR und die privaten Fernwärme-Abnehmer einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz auf privater und kommunaler Ebene.
Ansprechpartner:
Werner Ruf, Bioenergie Vilgertshofen GmbH & Co. KG
Dr. Albert Thurner, Gemeinde Vilgertshofen