Weitere Informationen zum Wald und lebendigem Boden

Der lebendige Boden, die Bodenleistung

Der lebendige Boden, die Bodenleistung
Der lebendige Boden, die Bodenleistung
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Der lebendige Boden, die Bodenleistung
Der lebendige Boden, die Bodenleistung

Aktuell wird das Thema Boden bzw. der Einfluss dessen breitflächig ausgeblendet. Dabei stellt er die Grundlage für das oberirdische Pflanzenwachstum dar. Zukünftig soll ein Bewertungssystem angewandt werden, welches die Bodenleistung mithilfe der Parameter Humusform, Regenwurmpopulation, Feinwurzelmenge und -tiefe sowie dem Wurzelsystem berechnet.

Über dieses System kann der Boden umfassend bewertet und Schlüsse daraus gezogen werden. Um (auch) in Zukunft die Ökosystemleistungen des Waldes zu gewährleisten, kann z.B. eine dazu notwendige Bodenleistung berechnet werden. 

Die wichtige Rolle des Regenwurms

  •  Regenwürmer ziehen Blätter nachts in ihre Gänge, wo die Blätter weiter zersetzt und gefressen werden. Sie sorgen so für eine bessere Durchlüftung des Bodens und auch Wasser kann somit leichter in den Bodenspeicher gelangen. Die Gänge werden zudem auch gern für die Durchwurzelung von Pflanzen genutzt.
  •  Die Masse der Regenwürmer im Boden (weltweit) ist ca. doppelt so schwer, wie das Gewicht aller Menschen (2,3 Mio Tonnen!). In Deutschland kommen insg. 46 Regenwurmarten (Lumbriciden) vor, weltweit jedoch gibt es schätzungsweise 30.000 Arten.
  •  Im aktuellen durchschnitts- Waldboden (sauer!) fehlen Tiefgräber (Diese Arten graben bis zu 3 m tiefe Gänge) in 60% der Fälle komplett und in 33% aller Waldböden gibt es gar keine Regenwürmer (mehr), zum Großteil wegen der starken Versauerung durch die (Fichten-) Nadeln.
  •  Sie fressen zudem auch mit Vorliebe Pflanzenreste, auf denen sich Schädlingspilze (für Pflanzen) vermehren. Dies ist ein weiterer Aspekt, wie Regenwürmer den Boden hygienisieren.
  • "Reh oder Regenwurm": Um eine Regenwurmpopulation im Wald aufzubauen bedarf es u.a. Laubbäume, welche Laub abwerfen, welches darauf hin den Regenwürmern als Nahrung dienen kann. Sind zu viele Rehe im Wald, führt dies meist zu einer zu hohen Verbissrate (junge Pflanzen werden (z.T. mehrfach) an der Triebspitze abgebissen, wodurch diese in ihrem Wachstum behindert werden) und ein Mischwald-Aufbau wird stark erschwert. Hier ist eine Zusammenarbeit mit den Jägern von Nöten, welche i.d.R. ihre Abschussraten vorerst erhöhen müssen, damit die jungen Pflanzen eine Chance haben. 

Die Ökosystemfunktionen des Waldes

Außer der Produktion von Holz erfüllt der Wald noch weitere Funktionen: Das Zurückhalten von Wasser, das Filtern von Trinkwasser, die CO2-Speicherkapazität, lokale Kühlung (Verdungstung, "lokaler Regenmacher") und der Erholungsraum für den Menschen - Bisher werden diese Leistungen jedoch nicht prämiert.

Daher werden im LIFE FutureForest Projekt Beispielsweise über Monate hinweg die Luftfeuchte und die Temperatur im Wald im Vergleich zur Stadt gemessen, womit die Auswirkingen, die der Wald auf das Klima hat nochmals belegt werden.

Die langfristige Perspektive: 

  •  Würdigung aller Ökosystemfunktionen des Waldes
  •  Anreize für die Waldbesitzer, diese mit ihrem Wald sicher zu stellen (und damit nicht nachhaltige Waldwirtschaft vermeiden!)

 

weitere Ziele im Projekt bis 2023:

  •  240.000 Tonnen CO2-Speicherung
  •  Entstehung von "lebendigen" Böden auf 10.000 Hektar

Zitate

„Die Wälder in weiten Teil von Harz und Sauerland sind derzeit weder Klimaschützer noch Rohstofflieferanten, sondern der Offenbarungseid einer gescheiterten Fichtenwirtschaft, so sehr diese Wirtschaftsform auch historisch begründet ist.“ - Marc Kubatta-Große März 2022 (Forstwirtschaft.de)

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