INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT LANDKREIS LANDSBERG AM LECH 124 Deutlich erkennbar ist der höhere Anteil der mit dem Pkw zurückgelegten Wege im ländlichen Raum. Weniger Wege werden hier mit dem Öffentlichen Personenverkehr oder zu Fuß zurückgelegt. Geringfügig mehr wird im ländlichen Raum aber mit dem Fahrrad gefahren. HERAUSFORDERUNGEN IM BEREICH MOBILITÄT Eine wichtige Entwicklung im Verkehrsbereich ist der Anstieg des Verkehrsaufwands, der das Produkt von transportierter Masse und Fahrleistung im Güterverkehr bzw. von transportierten Personen und Fahrleistung im Personenverkehr darstellt. Zwi- schen 1991 und 2007 erhöhte sich dieser im Güterverkehr – gemessen in Tonnen- kilometern – um 66 % und im Personenverkehr – gemessen in Personenkilometern – um 26 % [77]. Diese Entwicklung hebt den positiven Effekt vieler technischer Effi- zienzsteigerungen auf. Im Straßenverkehr nehmen laut TREMOD-Trend die CO2- Emissionen der schweren Nutzfahrzeuge deutlich zu. Zusammen mit den Emissions- steigerungen des Flugverkehrs sind sie für die größten Emissionssteigerungen ver- antwortlich. Emissionen nach TREMOD-Trend [Mio. t CO2] Straßenverkehr 2005 155,1 2020 152,3 motorisierter Individualverkehr Bus leichte Nutzfahrzeuge schwere Nutzfahrzeuge Schienenverkehr 1) Schienen – Personenverkehr Schienen – Güterverkehr Binnenschiffverkehr Flugverkehr 2) Gesamt (gerundet) Zunahme gegenüber 2005 [%] 106,4 3,2 8,8 36,7 8,5 5,7 2,8 2 25,4 191 0 96,6 2,8 8,5 44,4 9,2 5,6 3,6 2,3 42,1 206 7,8 2030 143,9 86,6 2,6 7,9 46,8 9,6 5,5 4,1 2,6 43 209 9,5 1) Schienenverkehr einschl. vorgelagerter Prozesse (Strombereitstellung) 2) von deutschen Flughäfen abgehender Flugverkehr bis zur ersten Landung Tab 27: CO2-Emissionen nach TREMOD-Trend, unterteilt nach Verkehrsbereichen für die Jahre 2005, 2020 und 2030 [77], eigene Darstellung Die Zunahme des Personenverkehrsaufwands stand in Deutschland in unmittelbarer Verbindung mit der Siedlungsentwicklung [77]. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts besteht ein nahezu ungebremster Trend ins Stadtumland. Zuerst wanderten Wohnen und Gewerbe, später dann auch Einzelhandel und Dienstleistun- gen aus der Stadt in den suburbanen Raum. Die Gründe sind vielfältig und zahlreich: sinkende Kosten der Pkw-Nutzung, massiver Ausbau des Straßennetzes, Rückbau des Schienennetzes, steuerliche Rahmenbedingungen und günstige Grundstückspreise im